Zwei amerikanische Militärhubschrauber die bei der Sea and Air Show in Miami Beach Personen im Wasser absetzten

25.05.2025 Kampfjets am Strand

Der Tag begann mitten in der Nacht – um 3:25 Uhr riss uns der Wecker aus dem Schlaf. Viel hatten wir eh nicht geschlafen, aber es half ja nichts: Unser Flug nach Miami stand an. Wir packten die letzten Sachen zusammen, warfen einen letzten Blick durchs Hotelzimmer und machten uns auf den Weg.

In den Bewertungen hatte ich öfter gelesen, dass man im Hotel morgens lange auf die Fahrstühle warten muss, gerade zur Stoßzeit – aber wir hatten während unseres gesamten Aufenthalts nie Probleme. Auch jetzt nicht: Der Fahrstuhl kam sofort, der Check-out war schnell erledigt, und um 3:55 saßen wir schon im Shuttle Richtung JFK, Terminal 4.

Im Bus saßen bereits zwei weitere Reisende, die zuerst an einem anderen Terminal abgesetzt wurden. Wir hatten Glück: kein Verkehr, kein Stau – und einen Fahrer, der sehr sportlich unterwegs war. Statt der geplanten Stunde standen wir nach nur 40 Minuten an unserem Terminal. Ein gutes Gefühl, wenn der Tag so reibungslos beginnt, auch wenn uns nun flau um den Magen war, wegen der Raserei.

Die Koffer gaben wir schnell auf, ließen uns die Bordkarten ausdrucken und kamen zügig durch die Sicherheitskontrolle. Danach ging’s direkt in die Centurion Lounge von American Express.

Das Ortseingangsschild von Miami Beach

Wir hatten mächtig Hunger – mir war schon richtig schlecht vor leerem Magen, und meine Stimmung war dementsprechend im Keller. Leider war die Lounge eine echte Enttäuschung. Nach unserer großartigen Erfahrung in London war die Messlatte hoch – aber hier war alles eng, laut, wenig gemütlich. Und dann gab es auch noch erst später warmes Essen. Kein Vergleich.

Etwas gesättigt aber auch etwas unzufrieden ging es dann zum Gate. Unser Flug startete pünktlich um 7 Uhr. Sitzplätze: 33D und 33F – also wir saßen nicht direkt nebeneinander, sondern mit einem Platz dazwischen. Das Flugpersonal wirkte unmotiviert, fast schon unfreundlich. Aber immerhin: Getränke gab’s kostenlos, dazu einen kleinen Snack.

Mehrere Bomber un dKampjets in Formation knapp über dem Meer vorm Miami Beach zur Sea and Air Show 2025

Entertainment gab’s über ein Display im Vordersitz. Die Auswahl war gut – auch aktuelle Kinofilme waren dabei, wenn auch fast alles nur auf Englisch. Ich hab mir The New Avengers angeschaut. Später entdeckten wir noch die Spiele-Sektion im Menü. Besonders spannend war ein Spiel, bei dem man Orte auf der Weltkarte antippen musste. Ich hielt mich lange wacker, aber am Ende hatte Steffi einfach das bessere Gespür – oder die bessere Intuition.

Nach der Landung in Miami ging’s ziemlich flott: raus aus dem Flieger, rein in den MIA Mover, und weiter mit dem Bus 150 direkt in Richtung Miami Beach. Auch hier wieder: Kreditkarte ans Terminal halten – fertig. Kein Ticketkauf, kein Stress. Wirklich angenehm.

Bereits auf dem Weg sahen wir überall Schilder und Hinweise auf das Memorial Day Weekend Festival, das gestern und heute stattfand – inklusive einer großen Flugshow der US Air Force und Coast Guard. Die Vorfreude stieg.

Im Generator Hotel Miami Beach angekommen, überraschte uns der nächste Glücksmoment: Wir konnten schon um 11:30 Uhr einchecken – obwohl beim Online-Checkin am Vortag noch eine Gebühr fällig gewesen wäre. Unser Zimmer (1708) lag im hinteren Teil des Gebäudes, ein Eckzimmer mit schönem Blick auf die Skyline von Miami – der erste Eindruck war großartig. Das Bad allerdings nicht: winzig, kein Klodeckel, und als Ablage diente ein kleiner Rollwagen, den man ständig zur Seite schieben musste, um sich überhaupt bewegen zu können.

Dann ging’s raus – und da war sie schon: die Flugshow. Kampfjets donnerten über den Strand, so tief und laut, dass man automatisch den Kopf einzog. Der Himmel war wolkenlos, die Sonne brannte mit voller Wucht – 32 Grad und kein Wind. Wir riefen ein Lyft, um nicht schon durchgeschwitzt am Ocean Drive anzukommen.

Unser erster Stopp war ein kleiner, aber sehr guter Italiener. Endlich was anständiges zu essen – Pizza und Pasta unter freiem Himmel, während über unseren Köpfen die Flugzeuge kreisten. Immer wieder rissen uns ohrenbetäubende Geräusche aus den Gesprächen – laut Apple Watch waren’s stellenweise über 110 Dezibel. Kleine Kampfjets, riesige Bomber, Formationen, Sturzflüge – ein Spektakel.

Nach dem Essen machten wir noch einen Abstecher in die Shops. Meine Sonnenbrille war unauffindbar – nur das Stofftäschchen hatte die Reise überlebt. Im 5ten Shop wurde ich endlich fündig, und so waren wir bereit für den Strand.

Trotz der Menschenmassen wirkte es nicht überfüllt. Vielleicht lag’s an der Weite des Strands – oder daran, dass jeder den Blick gen Himmel gerichtet hatte. Die Show ging weiter: Jets flogen Loopings, Helikopter setzten Soldaten im Wasser ab, vier Kampfjets rasten synchron über den Ozean. Dann kam das Highlight – eine simulierte Luftbetankung von zwei Helikoptern im Flug. Beeindruckend.

Aber die Hitze wurde irgendwann zu viel. Also wechselten wir die Kulisse und schlenderten über das Festivalgelände entlang des Ocean Drive. Verschiedene Einheiten des US-Militärs hatten sich dort mit Zelten und Ständen präsentiert: Kraftmessstationen (bei 32 Grad? Nein danke!), Fahrzeuge zum Anfassen, Selfie-Spots mit Panzern. An einer Station konnte man sich sogar mit einer Panzerfaust fotografieren lassen – direkt daneben dann ein Erste-Hilfe-Stand mit Infos, was zu tun ist, wenn man von so etwas getroffen wird. Krass. Ich bin ja wirklich kein Fan von Kriegsgerät, aber ich glaube, würde unsere Bundeswehr sowas mal machen – in cool, offen, modern – dann wäre die öffentliche Wahrnehmung eine andere. Zumindest ein bisschen.

Der Ocaen Drive in Miami Beach bei Nacht

Irgendwann wurde uns alles zu viel: die Sonne, die Lautstärke, die Menschen. Wir setzten uns zu einer netten Familie in den Schatten – ganz spontan. Und wie das so ist, kam man ins Gespräch, tauschte Empfehlungen aus. Natürlich schickten wir sie direkt ins Miniatur Wunderland nach Hamburg.

Mit einem Lyft fuhren wir später zurück ins Hotel, wo wir uns direkt in den Pool stürzten – und zwar in ziemlich heißes Wasser. Gefühlt 40 Grad, aber irgendwie tat es gut. Danach kurz auf dem Zimmer verschnaufen, auch wegen der Moskitos draußen.

Zum Abendessen entschieden wir uns für das hoteleigene Restaurant – mexikanisch. Geschmacklich okay, etwas trocken, aber die Salsa hatte es in sich – richtig viel Knoblauch, was wir ja lieben.

Doch der Abend war noch nicht zu Ende. Wir nahmen nochmal ein Lyft, diesmal zur „Spanischen Gasse“, einem kleinen, lebendigen Viertel. Von dort spazierten wir bei Dunkelheit erneut zum Ocean Drive. Der Kontrast zum Tag war riesig – alles leuchtete in Neonfarben, es war deutlich ruhiger, fast schon entspannt. Wir machten noch ein paar letzte Handyfotos unter den Palmen, mit dem Licht der Bars und Clubs im Hintergrund.

Dann zurück ins Hotel. Füße hoch. Gute Nacht, Miami Beach.

Bis morgen.