In der Nacht hat es ab und zu leise aufs Dach getröpfelt. Der Regen hat sich offenbar Mühe gegeben, möglichst unauffällig zu bleiben. Hat geklappt. Alles steht noch, nichts abgesoffen, Zelt nicht abgehoben – also: bestanden.
Leider zeigte sich der Wetterbericht für unsere letzten Tage in Oberstdorf nicht gerade von seiner Sonnenseite. Aber wir sind ja Optimisten (oder tun zumindest so), also: Abwarten, Tee trinken und das Beste draus machen.
Weil die Sonne vormittags dann völlig unerwartet wirklich vom Himmel knallte, nutzten wir die Gelegenheit, um das Vorzelt schon mal abzubauen. Klar, wir hatten noch ein paar Tage – aber ein nasses Vorzelt einpacken? Das ist wie nasse Socken in den Koffer legen. Macht einfach keinen Spaß. Also runter damit, während noch alles trocken war.
Gegen Mittag, sind wir dann ins Kleinwalsertal aufgebrochen. Ziel: das Walmendingerhorn. Klingt eindrucksvoll, fährt sich aber gemütlich mit der Seilbahn. Dummerweise war die Bahn gerade weg, als wir am Ticketschalter standen – Timing ist eben alles. Also 15 Minuten Wartezeit. Kein Problem, denn ein netter Mitarbeiter beruhigte uns: „Sie haben noch zwei Stunden, bis das Wetter kippt.“ Aha. Challenge accepted.
Oben angekommen, gab’s erstmal eine Runde Getränke und dann: Liegestühle! Sonne! Bergblick! Was will man mehr? In der Ferne hing zwar so ein kleiner Regenvorhang am Horizont, aber hey – der war gefühlt in einem anderen Tal. Kein Grund zur Sorge.
Tja. Fünf Minuten später standen wir im Nebel. Oder besser: in der Wolke. Zack, alles grau. Willkommen im Gebirge! Schnell ab ins Restaurant, bevor uns der Wind vom Liegestuhl pustet. Der Wind drehte dann auch gleich richtig auf, und die Seilbahn wurde erstmal gestoppt. Na prima. Wir saßen also fest. Gut, dann eben eine Kleinigkeit essen. Und abwarten. Und weiter warten. Und... oh. Jetzt wird’s eher schlimmer als besser.
Irgendwann kam die Durchsage, auf die man gleichzeitig gehofft und gefürchtet hat: „Schnell runter mit euch – wir versuchen’s noch!“ Also: Beine in die Hand und rein in die Gondel. Die Talfahrt fühlte sich ein bisschen an wie ein sanftes Abenteuer, aber immerhin: wir kamen heil unten an.
Zurück auf dem Campingplatz dann das nächste Schauspiel: Der Sturm hatte dort wohl auch nicht gerade Pause gemacht. Äste, Zweige, halb entlaubte Büsche – Natur pur. Ein bisschen sah’s aus wie nach einem schlecht gelaunten Herbststurm mitten im Sommer.
Fazit des Tages? Wetter in den Bergen: Immer für eine Überraschung gut. Und wir? Sind bereit für die nächste Runde.