Die blaue Stunde auf dem Parkplatz bei Haast

Neuseeland: Greymouth - Haast

Ein Kea am Parkplatz vorm Franz Josef Gletscher

Gott, war das wieder eine Nacht. Ich wurde schon wieder ziemlich gut durchgeschüttelt da der Wind leider nicht weniger wurde. Dieses mal kam der Wind aber ein Glück nicht direkt über den Strand. Somit standen wir wenigsten nicht wieder mitten im Sandsturm. Nach einigen Fotos, beschlossen wir trotzdem zügig weiter zu fahren da wir heute auch wieder etwas echt interessantes auf der Liste hatten.

Etwas was ich hier in Neuseeland unbedingt sehen wollte und somit weit oben auf meiner Must-Do Liste stand, war mir endlich mal einen Gletscher aus der Nähe anzuschauen. Da wir 4 Tage schneller durch Neuseeland kamen als ich anfangs gedacht hatte, hatte ich doch genug Zeit die Westküste Richtung Süden zu fahren. Dort sollen nämlich laut Reiseführer und Freunden zwei echt schöne Gletscher sein. Somit beschlossen wir uns die beiden mal aus der Nähe anzuschauen.

Beim ersten, dem Franz Josef Gletscher, gönnten wir uns eine längere Pause und wanderten erst wieder durch dichten Regenwald bevor dieser schlagartig endet und den Blick auf eine grosse Ebene und den Gletscher in der Ferne frei gibt. Auf dem etwa 45 minütigen Spaziergang durch die Ebene ging es entlang vieler wunderschöner Wasserfälle.

Einer der vielen Wasserfälle im Tal des Franz Josef Gletschers

Circa 300m vor dem Gletscher endete der Pfad schlagartig. Dort steht eine Infotafel, das es angeblich zu gefährlich sei weiter zu gehen, man könne aber für teuer Geld eine geführte Wanderung dort hin machen.

Die Nacht verbrachten wir auf einem schön gelegenen kostenfreien Campingplatz in der Nähe des Strandes. Der Weg dorthin, führte wieder durch schönen Regenwald. Es ging um enge Kurven und Berg auf und ab. Manchmal ging es rechts von der Straße ziemlich steil den Berg hinunter und ich dachte mehrfach, dass man dort nicht runterfallen will. Dort wird man definitiv nicht wiedergefunden. Aber nach wenigen Minuten öffnete sich die Straße richtung Strand. Am Straßenrand standen sehr buschellige/struppige Sträucher an denen man recht knapp vorbei musste. Oh F%#k! VOLLBREMSUNG! Die Sträucher bewegten sich. Und zwar auf die Straße. Es waren gar keine Sträucher. Es waren Schafe die dringend mal ne Schur benötigten. Nach wenigen Momenten, machten sie aber die Straße wieder frei und verschwanden im Unterholz des Regenwaldes.

Wenige hundert meter weiter kam auch schon der Stellplatz. Er war recht klein und von dichten Büschen umwachsen.

Das zurückgelassene Förderband aus Goldgräberzeiten

Wir gönnten uns dort noch einen Spaziergang, bei dem wir auf Überreste von Goldschürfern stießen. Wir lernten, dass es sich dabei um mehrfach gescheiterte Versuche handelt, den Sand nach Gold zu durchsuchen. Wir fanden ein durchgerostetes Förderband und einige alte große Zahnräder aus verrostetem Stahl.

Am nächsten Morgen ging es dann, den Weg zurück bis zum Fox Gletscher. Dort angekommen, gingen wir erst zur Touristeninfo und fanden heraus das wir auch dort nicht näher heran kommen. Somit beschlossen wir in den SEHR sauren Apfel zu beißen und die 115$ (75€) auszugeben. Wir bekamen dafür eine 3-4 Stunden Wanderung zum und auf den Gletscher. Wir bekamen einiegs an Klamoten gestellt. Der Guide sagte uns aber, dass wir nicht alle Schichten brauchen würden, da seit Tagen das Weter auf dem Gletscher super wäre und wir sonst zu sehr schwitzen würden.

Leider hat uns das Wetter einen Strich durch wirklich gute Fotos gemacht.

Gletscherwanderung auf dem Fox Gletscher

Sobald wir mit dem Gletscher auf Tuchfühlung gingen, fing es heftig an zu Hageln und hörte erst wieder auf als wir vom Eis runter waren. Es war trotzdem schön zu sehen und man bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie sensibel die Natur eigentlich ist und wieviel Kraft so ein Gletscher besitzt.

Abends fuhren wir dann noch bis kurz vor Haast. Wir stoppten auf einem größeren Parkplatz der nett hinter einer Düne am Strand gelegen ist und sogar einen Hochsitz hat von dem aus ich den Sonnenuntergang fotografieren konnte. Wir beschlossen das wir zu kaputt sind, um weiter zu fahren und die Nacht hier zu bleiben. Die Nacht war so klar, dass ich noch wirklich tolle Fotos von der blauen Stunde machen konnte bevor es ins Bett bin.