Der Blick vom Huddson River in Richtung Manhatten

23.05.2025 Shopping mit Aussicht

Ein neuer Tag – und endlich geht es mir ein kleines Stück besser. Nicht ganz fit, aber immerhin kein Totalausfall mehr. Draußen sieht es leider ähnlich aus wie die letzten Tage: Das Wetter bleibt wechselhaft. Mal Sonne, mal graue Wolken, dazwischen immer wieder Regenschauer. Immerhin hat der Wind ein bisschen nachgelassen, was die Stadt gleich etwas angenehmer macht.

Nach dem Frühstück gönnten wir uns nochmal ein ausgedehntes Nickerchen. Der Körper fordert eben, was er braucht – und offenbar war bei uns beiden der Akku ziemlich leer. Also: Augen zu, Welt aus, nochmal tief durchatmen. Gegen Mittag fühlten wir uns erholt genug, um einen kleinen Ausflug zu wagen – nichts Großes, aber ein Ziel, das man mit wenig Bewegung und viel Rolltreppe erreichen kann: Die Jersey Gardens Outlet Mall.

Wir machten uns auf den Weg zum Busbahnhof – dem Port Authority Bus Terminal, einem riesigen Knotenpunkt westlich des Times Square. Anders als Bahnhöfe, wie man sie aus Europa kennt, ist dieser nicht nur riesig, sondern auch vertikal organisiert. Die Busse starten hier auf verschiedenen Etagen – wie in einem Parkhaus für Fernverkehr. Unser Bus, der Express 115, fuhr von Gate 223 ab – und war praktischerweise schon da, als wir ankamen. Kaum saßen wir, rollten wir auch schon los.

Ein Flugzeug während des starts

Die Fahrt führte uns raus aus Manhattan, vorbei am Flughafen Newark (EWR). Direkt entlang der Start- und Landebahnen schlich sich der Bus durch den Verkehr. Die Straße war zwar leicht verstopft, aber gerade das machte es möglich, die Flugzeuge in aller Ruhe zu beobachten: Startende Maschinen, rollende Jets, blinkende Lichter – fast wie eine kleine Flughafenshow aus der ersten Reihe. Trotz allem dauerte die Fahrt keine 45 Minuten – und schon waren wir in einer ganz anderen Welt.

Die Jersey Gardens Mall ist groß, klimatisiert, überdacht – und perfekt für einen regnerischen Tag. Nachdem wir uns ein bisschen orientiert hatten, ging es direkt in den Food Court, wo sich verschiedenste Küchen der Welt nebeneinander drängen. Steffi hatte Lust auf Asiatisch: Bratreis mit Gemüse (wobei das „Gemüse“ hauptsächlich aus angebratenem Kohl bestand) und dazu süßsaures Hähnchen. Ich selbst hatte nicht besonders viel Hunger – und Steffis Portion war ohnehin riesig – also griff ich einfach ab und zu bei ihr mit dem Löffel zu. Reicht auch.

Ein Parfüm welches Steffi mochte aber nicht mehr in gutem Zustand zu kaufen war.

Gut gestärkt zogen wir los – ein bisschen durch die Gänge schlendern, Läden durchstöbern, nach Schnäppchen und Fundstücken suchen. Es war nicht der große Shopping-Erfolgstag, aber immerhin: Zwei neue Hosen für mich und ein Shirt für Steffi landeten in unseren Taschen. Ein nettes Parfüm fand Steffi noch. Leider war aber nur noch der Tester da und der schon ohne Deckel und fast leer. Also Augen auf und schauen ob wir das irgendwoanders noch finden. Manchmal ist es ja schon ein Erfolg, nicht mit leeren Händen zurückzukehren.

Auf dem Rückweg regnete es wieder. Dicke Tropfen, grauer Himmel – keine Stadt für Spaziergänge heute. Also zurück ins Hotel, raus aus den Schuhen, rein ins Bett. Der Rest des Tages war dann ganz der Genesung gewidmet: viel Ruhe, wenig Bewegung, Filme zum Abschalten und wieder einmal unser bewährtes Abendessen im Bett – Toastbrot, Erdnussbutter, Wurst, Käse. Ein kleines Hotel-Picknick mit Serienbegleitung.

Ein ruhiger Tag, ein bisschen raus aus der Stadt, ein bisschen rein in den Alltag der amerikanischen Shoppingwelt. Morgen ist hoffentlich wieder mehr Energie da – für neue Wege, neue Eindrücke und weniger Husten.

Gute Nacht!

Bis morgen.