Heute ging’s wieder früh los – wir waren wieder um 7 Uhr wach, und schon kurze Zeit später saßen wir beim Frühstück. Dieses Mal entschieden wir uns, es in Ruhe auf dem Zimmer sacken zu lassen. Währenddessen sicherten wir die Fotos von der Kamera und Bastis Handy auf den Laptop – mittlerweile hat sich da ganz schön was angesammelt.
Nach dem kleinen Technik-Block ging’s los: Mit der F-Line der Metro bis zur York Street in Brooklyn. Ziel: der Stadtteil DUMBO, bekannt für eins der ikonischsten Fotomotive New Yorks. Wir wollten das berühmte Bild einfangen, auf dem das Empire State Building perfekt eingerahmt zwischen den Pfeilern der Manhattan Bridge zu sehen ist – und das mitten zwischen den alten Backsteinbauten ehemaliger Produktions- und Lagerhallen.
Was man auf dem Bild allerdings nicht hört: die Lautstärke. Denn über die Brücke rattern im Minutentakt Züge – ein durchdringender, fast schon permanenter Lärmpegel von 90 Dezibel und mehr. Man muss sich schon fast anschreien, um sich zu verständigen. Trotzdem bleibt das Motiv wunderschön, ein echter Klassiker.
Direkt um die Ecke wartet das nächste Postkartenmotiv: die Brooklyn Bridge. Auch hier zückten wir nochmal die Kamera, bevor es uns nach einer kleinen Stärkung dürstete. Also auf zum TimeOut Market – ein moderner Food Court mit Blick auf den East River. Eigentlich wollten wir nur kurz etwas trinken, doch wie so oft blieb es nicht dabei: Es gab Tacos und eine Waffel – beides sehr lecker. Nachteiil hier allerdings, es gibt nur eine Toilettenanlage für die vielen Restaurants. Bei den Mädels standen ca 35 Damen an. Das konnte dauern.
Danach ging es zu Fuß zur Brooklyn Bridge. Zwei Tage zuvor war dort ein mexikanisches Marineschiff gegen die Brücke gekracht – mit tragischem Ausgang: zwei Menschen verloren ihr Leben. Am Brückenzugang war ein kleiner Gedenkplatz mit Blumen und handgeschriebenen Botschaften auf Spanisch aufgebaut. Ein stiller, nachdenklicher Moment.
Das beschädigte Schiff lag noch immer an einem Pier auf der anderen Flussseite, seine Masten gebrochen – ein seltsamer Anblick mitten in der sonst so geschäftigen Stadt. Wir hielten uns nicht allzu lange auf und begannen dann den Spaziergang über die Brooklyn Bridge – diesmal wirklich. Schon 2012 hatten wir diesen Plan, doch damals sind wir nicht bis ganz rübergelaufen. Heute, 13 Jahre später, haben wir es endlich geschafft. Und es hat sich gelohnt – der Blick auf Manhattan ist einfach einmalig.
In Manhattan angekommen, fuhren wir mit der Metro-Linie 6 zur 68th Street und steuerten direkt den Central Park an. Schon beim Aussteigen fühlte sich alles irgendwie leichter und ruhiger an. Unser Ziel war klar: einen gemütlichen Nachmittag im Park verbringen – etwas, wovon wir schon seit vielen Jahren träumten. Und heute war endlich der richtige Moment.
Wir spazierten zunächst ein Stück durch den Park, blieben an einem asiatischen Straßenmusiker hängen, der mit einer traditionellen Erhu (chinesiche Geige) spielte – eine schöne, fast meditative Stimmung. Schließlich fanden wir eine Wiese an einem kleinen Teich und machten es uns dort bequem. Ich sah unsere Decke, ließ mich mit dem Kopf auf Steffis Oberschenkel fallen – und war innerhalb weniger Sekunden eingeschlafen. Kein langes, tiefes Schläfchen, aber genau das Richtige, um neue Energie zu tanken. Währenddessen las Steffi in aller Ruhe ihr Buch.
Als die Sonne irgendwann hinter den Bäumen verschwand, zogen wir auf einen anderen Platz um. Dort saßen wir noch eine ganze Weile: Steffi versunken in ihrer Lektüre, ich am Blog feilen. Ein richtig schöner, entspannter Moment mitten in der Großstadt.
Als sich der Tag dem Ende zuneigte, machten wir uns auf Richtung Upper West Side. Wir landeten in einem kleinen Restaurant, dem Harvest Kitchen, mit überraschend günstigen – und wirklich guten – Burgern. Eine angenehme Überraschung in einer sonst eher teuren Gegend.
Zum Ausklang des Tages nahmen wir nochmal die Metro bis zum Times Square, schlenderten vorbei am Rockefeller Center und liefen bis zur Grand Central Station. Ein würdiger Abschluss für einen runden Tag. Von dort aus ging es schließlich mit dem Bus zurück ins Hotel.
Bis morgen – mit neuen Erlebnissen.