Der Blick über den Dubai Creek Richtung alter Märkte

11.09.2024 Goldstraße

Guten Morgen... naja, zumindest war es das noch, als ich heute endlich in die Gänge kam. Nach dem Frühstück stand erstmal Wäschewaschen auf dem Plan – auch das gehört im Urlaub eben mal dazu. Da ich heute wieder eher im Trödelmodus unterwegs war und erst spät loskam, entschied ich mich, mit dem Auto statt der Bahn zu fahren.

Erstes Ziel: der Dubai Frame. Ein riesiger, 150 Meter hoher Bilderrahmen mitten in einem Park, eingeklemmt zwischen mehreren Schnellstraßen. Natürlich – wie könnte es in Dubai anders sein – ist der Rahmen vergoldet und glänzt schon von weitem.

Für etwa 15 Euro Eintritt inklusive Parken gönnte ich mir den Aufstieg. Oben erwartete mich eine tolle Aussicht – allerdings war es wie die letzten Tage auch, schon ziemlich diesig und man konnte nur ein paar Kilometer weit schauen. Trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis, vor allem die Glasböden in der Mitte, durch die man senkrecht nach unten blicken kann.

Danach ging es weiter Richtung Dubai Creek. Einen Parkplatz zu finden war noch relativ einfach – aber ihn zu bezahlen... das war ein kleines Abenteuer für sich.

Hier läuft alles über die App des ÖPNV. Schon gestern hatte ich Schwierigkeiten, meine Nol Card aufzuladen. Heute brauchte es dann vier (!) Versuche, bis endlich die Zahlung für den Parkplatz durchging. Willkommen im digitalen Zeitalter, würde ich sagen.

Am Creek selbst schlenderte ich zunächst durch ein paar Basarstraßen. Natürlich dauerte es keine fünf Meter, bis die ersten Händler mich ansprachen. Stoffe, Gewürze, Souvenirs – alles „best price just for you, my friend“. Leider kann man hier kaum mal stehen bleiben und in Ruhe schauen, ohne sofort in Verkaufsgespräche verwickelt zu werden.

Mit einem traditionellen Abra-Boot setzte ich dann auf die andere Seite des Flusses über – zur legendären Goldstraße. Hier war es angenehm ruhiger. Die Händler waren zwar präsent, aber deutlich entspannter. Ich hielt Ausschau nach etwas Passendem für Steffi, aber Gold ist einfach nicht ihr Ding – und dezentes Silber war hier kaum zu finden. Ein, zwei Schmuckstücke hätten vielleicht gepasst, aber die waren mit Diamanten besetzt und lagen preislich in einer ganz anderen Liga.

The Frame Dubai

Beeindruckend war es trotzdem: ganze Roben, Kronen, Halsketten – richtige Kunstwerke aus Gold und Edelsteinen. Vieles davon würde eher in ein Museum als an einen Hals gehören. Ich wollte mir eigentlich selbst eine kleine Goldmünze als Erinnerung gönnen – eine mit einem Dubai-Motiv. Aber die Preisvorstellungen der Händler waren... sagen wir: kreativ.

Für eine kleine 1-Gramm-Münze wollte man 150 Euro haben. Zum Vergleich: Der reine Goldwert lag heute bei etwa 72 Euro, eine geprägte Münze kostet in Deutschland rund 82 Euro. Verhandeln? Keine Chance. Also ließ ich die Münze liegen und ging lieber ohne Souvenir weiter.

Nach diesem kleinen Frustschlenker schlenderte ich noch ein wenig durch die Gassen, saugte die Atmosphäre auf und ließ mich treiben. Irgendwann meldete sich dann mein Magen.

Gold, Gold, überall Gold

Da ich auf dieser Seite des Flusses kein passendes Restaurant entdeckt hatte, nahm ich kurzerhand das nächste Abra zurück ans andere Ufer. Die kleinen Holzboote schippern unermüdlich über den Creek, und selbst diese kurzen Fahrten haben hier irgendwie ihren eigenen Charme.

Wieder auf der anderen Seite angekommen, fand ich ein kleines, gemütliches Restaurant direkt am Flussufer. Inzwischen war es dunkel, und die vielen kleinen Lichter am Ufer spiegelten sich glitzernd im Wasser – eine fast magische Stimmung. Ich bestellte mir einen frisch gemachten Hähnchen-Wrap, setzte mich an einen Platz draußen auf der Straße und genoss den Ausblick auf den ruhig dahinziehenden Creek.

Satt und zufrieden machte ich mich schließlich auf den Rückweg zum Hotel. Dort ließ ich den Abend entspannt am Pool ausklingen. Ich saß auf einer der Liegen, die Füße im angenehm kühlen Wasser, während ein lauer Abendwind über die Anlage wehte. Nebenbei schrieb ich noch mit Steffi und ein paar Freunden per WhatsApp – ein bisschen Heimat auf dem Bildschirm, während um mich herum die Palmen raschelten.

So endete ein langer, aber richtig schöner Tag.
Bis morgen.