Heute bin ich erst spät aus dem Bett gekommen. Nicht, weil ich so gut geschlafen hätte, sondern eher, weil die Nacht ziemlich unruhig war. Rücken und Stirnhöhlen haben sich gegenseitig bekämpft – schlafen war da eher zweitrangig.
Zum Glück verabschiedeten sich beide Sorgen nach einem guten Frühstück ziemlich schnell. Also konnte der Tag doch noch gut starten.
Gegen Mittag machte ich mich auf den Weg zum Burj Al Arab. Seit 2022 kann man hier offiziell eine geführte Tour buchen – eine seltene Gelegenheit, einen Blick ins Innere eines der luxuriösesten Hotels der Welt zu werfen. Allerdings ist das Konzept nicht ganz selbsterklärend: Der Startpunkt der Tour liegt nämlich nicht direkt am Hotel, sondern ein paar hundert Meter weiter – in einem eigenen Gebäude namens Inside Burj Al Arab, eingeklemmt zwischen der Jumeirah Street, dem Wild Wadi Water Park und dem Jumeirah Beach Hotel.
Parken kann man bequem beim Jumeirah Beach Hotel. Einfach den Wagen beim Parkservice abgeben, der ihn dann an einem schattigen Platz parkt – angenehm unkompliziert.
Im Inneren des Inside Burj Al Arab wartet schon eine erste kleine Welt im Stil des Originals: glänzende Böden, goldene Details, viel Marmor – alles wirkt wie eine sanfte Einstimmung auf das, was noch kommen soll. Ich hatte bewusst die 17-Uhr-Tour gewählt, in der Hoffnung, später einen schönen Sonnenuntergang von oben genießen zu können.
Die Preise für diese Tour sind übrigens nichts für schwache Nerven – los geht es bei etwa 65 € pro Person. Dafür gibt’s aber auch ein ziemlich exklusives Erlebnis.
Vor dem Tourstart hieß es erstmal: Taschen, Rucksäcke und große Kameras einschließen. Nur kleine Kameras und Handys durften mit. Schade – richtig gute Fotos mit der großen Kamera wären natürlich schön gewesen. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass man in der Lobby nicht einfach stehen bleiben darf – und auch keine Fotos machen soll. Also: Durchlaufen, staunen, erinnern.
Als die Tour dann startete, ging es natürlich nicht im Rolls-Royce (wie die Hotelgäste), sondern per Golfcart Richtung Hotel. Auch der Eingang war nicht der Hauptzugang, sondern ein speziell eingerichteter Seiteneingang mit eigener kleiner Lobby. Der Empfang war trotzdem sehr freundlich: Rosenwasser, gekühltes Erfrischungstuch, ein kleiner Willkommensdrink – dazu die ersten Erklärungen.
Dann ging es ziemlich zügig durch die gigantische Lobby. Der Raum ist aufgebaut wie ein riesiges Dreieck: Man kann bis in die 25. Etage hinaufschauen, wobei jede „Etage“ eigentlich zwei normale Stockwerke hoch ist – denn jede Suite erstreckt sich über zwei Ebenen. Das Atrium ist damit 50 Etagen hoch, bis ganz oben die blaue Decke kommt. Gespielt wird mit den Farben der vier Elemente – und mit sehr, sehr viel Gold. Und ja: Vieles davon ist echtes Gold.
Ein Panoramaaufzug brachte uns anschließend in wenigen Sekunden in die 25. Etage. Dort befinden sich zwei der früher größten Suiten. Eine davon wurde zum Museum umgebaut, die andere – die Royal Suite – ist als Schaumodell erhalten geblieben. Eine Nacht hier kostete früher rund 25.000 Euro.
Ich gönnte mir in der Lounge noch einen Drink und genoss die Aussicht über Dubai und den langsam dunkler werdenden Himmel. Etwas später wurde ich sogar noch auf eine private Führung durch die Royal Suite eingeladen – 780 qm, ausgelegt für gerade mal sechs Erwachsene. Opulenz auf höchstem Niveau.
Zum Abschluss führte der Weg natürlich durch ein paar Souvenirshops. Anschließend landete ich in der UMA Lounge – eine entspannte Location mit Blick auf The Palm Jumeirah. Bei einem alkoholfreien Cocktail und einem Nachtisch ließ ich den Besuch ausklingen.
Erst als ich daran erinnert wurde, dass bald Feierabend ist, fiel mir ein: Mein Rucksack lag ja noch im Spind! Ich war tatsächlich der letzte Besucher, der sein Gepäck abholte – nach mir wurde abgeschlossen.
Ich holte das Auto an der Hotellobby ab und fuhr noch einmal zum Strand, um einige Nachtfotos vom Burj Al Arab zu machen. Hier sind viele Strände sogar mit Flutlicht ausgestattet, damit man auch nach Sonnenuntergang noch schwimmen kann – tagsüber ist es für viele schlicht zu heiß.
Auf dem Rückweg ins Hotel legte ich noch einen spontanen Zwischenstopp in der Nakheel Mall ein – eine neue Sommerhose und ein paar Schuhe standen auf der Liste. Gesagt, gefunden.
Zurück im Hotel – inzwischen weit nach 22 Uhr – gab es noch ein kleines Abendbrot auf der Terrasse, mit Blick auf die glitzernde Skyline, und ein „kurzes“ (also ziemlich langes) Telefonat mit Steffi.
Jetzt geht’s aber ins Bett.
Bis morgen.