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Tauchen mit Chance auf Hai

Gordon's Bay, Sydney, Australia bei Sonnenschein

Heute möchte ich erzählen wie ich zum tauchen kam und was es für riesigen Spaß machen kann.

Um kurz auszuholen. Ich war in meinem Leben schon zweimal tauchen vor diesem Tauchkurs und fand es toll. Das erste mal tauchen war ich mit 13 in der Warnemünder Schwimmhalle. Dort war eine riesige Kindertagsparty mit Schnuppertauchen. Wir Freunde Carola, Peer und ich fanden die Idee toll das Ganze mal auszuprobieren. Das zweite Möglichkeit zum tauchen schenkte mir Qype vor einigen Jahren. Im tiefsten Winter ging es mit ca. 20 Leuten in ein Hamburger Freibad. Es war kalt. Arschkalt! Aber toll war es trotzdem.

Als für mich fest stand das ich nach Australien gehen werde war auch sofort klar, dass ich am Great Barrier Reef tauchen gehen möchte und wenn möglich nicht nur einmal. Nach einigem surfen im Internet fand ich sogar heraus, dass man dort sogar ohne offiziellen Tauchschein mit Tauchlehrern das Riff besichtigen kann. Die Preise dafür sind aber echt horend. Oftmals das zwei bis dreifache des Preises, wie für Taucher mit Tauchschein.

Vor 2 Wochen saß ich mal wieder an meinem Schreibtisch und schmöckerte bei Groupon nach tollen Deals und stolperte über einen Tauchkurs für nur schlappe 199$ bei PRODIVE. Das konnte ich erst fast nicht glauben und machte mich über die Tauchschule schlau. Einige Kollegen kannten die Filiale im Stadtteil Coogee schon und konnten mir versichern das er gar nicht schlecht sei. Nun schaute ich mir das Angebot noch einmal genauer an und es stellte sich heraus, wo hier gespart wird. Man muss den theoretischen Teil alleine über eine Onlineplattform erledigen, bevor der praktische Teil losgehen kann. Na das sollte ich doch hin bekommen. Der praktische Teil wird dann an 3 Tagen erledigt. 1 Tag im Pool und 2 Tage im offenen Gewässer.

Bare Island im Hintergund. Im Vordergrund 8 Personen inklusive mir

Wie wir alle wissen, bin ich nicht der Fitteste und auch nicht der Schlankste. Deshalb wird mir in dem Angebot ans Herz gelegt erst zum Tauchmediziner zu gehen um mich durchchecken zu lassen. In Sydney's Innenstadt sind Tauchmediziner um einiges teurer dafür sprechen Sie aber auch Deutsch. Der Test war ne Sache von ca. einer Stunde und zeigte mir das ich eigentlich verhältnissmäßig Fit bin, mal abgesehen von meinem Übergewicht. Sogar besser hören kann als ich erwartet hätte. Somit stand medizinisch gesehen dem Tauchschein nichts mehr im Wege.

Nach kurzer Rücksprache mit meinem Chef wegen der Praxistage, buchte ich nun das Angebot. Beim buchen hatte ich noch die Wahl zwischen zwei verschiedenen Zertifizierungen. SSI und PADI.

Da PADI noch einmal ca. 150$ extra kosten sollte und mir eine kurze Recherce im Netz zeigte das beide Zertifikate fast gleichermassen anerkannt sind, entschied ich mich für die kostengünstigere Varainte SSI. Das online Training von SSI ist sogar komplett kostenfrei und ohne Buchung des praktischen Teils absolvierbar.

Nachdem ich nun den Gutschein hatte, mir ein Praxisdatum (08.04.2013 - 10.04.2013) ausgesucht und gebucht hatte machte ich mich an die Theorie. Die Theorie war wie so oft natürlich etwas trocken. Es kostete einige Nachmittage und Abende mich durch die Lektüre zu boxen und die immer mal wieder auftauchenden Fragebögen Richtig zu beantworten.

8 im Sprung fotogarfierte Menschen. Einer davon ich.

Nachdem die Online-Theorie durch war, fingen nun die praktischen Tage an. Als erstes mussten wir uns noch 3 Videos über Tauchsicherheit ansehen und noch eine Ankreuzprüfung ablegen um zu beweisen, dass wir den Theorieteil auch gelesen und verstanden haben. Als nächstes suchten wir das Equipment zusammen und fuhren ins Freibad im Victoria Park.

Dort angekommen sprang ich in meinen Neoprenanzug und musste erst einmal einige Bahnen schwimmen und dann noch 10 Minuten Wasser treten ohne mich irgendwo fest zu halten. Dies war gar nicht so einfach wenn man das auf kleiner Fläche mit vielen anderen tun soll. Danach wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und uns wurde noch einmal in der Praxis erklärt wie das Equipment zusammen gebaut und getestet wird. Danach ging es wieder ins Wasser. Dort machten wir dann die Pflichtübungen wie das an- und ausziehen der Tauchausrüstung im und unter Wasser oder das belüften der Taucherbrille unter Wasser.

Es stellte sich auch heraus, dass ich ein ziemlich hohen Luftverbrauch unter Wasser habe. Da wir einige Stunden im Pool blieben, brauchte ich zwischendurch auch noch einen neuen Tank. Ganz zum Schluss mussten wir alle erst raus aus dem Wasser um dann mit dem Equipment auf dem Rücken noch einmal hinein zu hüpfen. Ich stellte sofort fest, dass die letzte Aufgabe und ich keine Freunde werden. Ich finde das Gefühl doof mit so viel extra Gewicht ins Wasser zu hüpfen.

Viele Menschen vor schöner Kolisse

Nachdem wir nun wieder alle aus dem Wasser waren, die Technik wieder in seine Einzelteile zerlegt war und ich mich aus der Neoprenhaut geköpft hatte überkam mich die Erschöpfung. Ich war noch nie so im Eimer nach einem Tag im Freibad wie heute. Ich quälte mich nur noch zu Fuß zurück zu meinem Auto und schaute mir noch nen Film an.

Gestern ging es dann zu den ersten zwei Tauchgängen im offenen Meer. Nachdem wir morgens schnell unser Equipment zusammen gesammelt hatten fuhren wir nur wenige Minuten bis zum nächstgelegenen Tauchspot Gordon's Bay. Dort quälten wir uns bei Regen in unser Equipment und gingen los. Nach ca. 200 Metern kam wir auch endlich am Wasser an. Ich kann euch sagen 200 Meter in voller Tauchausrüstung sind kein Spaziergang. Was ich da noch nicht wusste, dass später noch härtere Wege ins Wasser auf mich warten würden.

Am Wasser angekommen zeigte sich, dass der Weg in das 22 Grad warme Wasser nicht ganz einfach wird, da es ein paar Wellen gab. Da das Wasser wärmer als die Luft war, war ich froh endlich ins Wasser zu kommen. Nachdem wir uns alle gegenseitig in tieferes Wasser geholfen hatten ging das Training weiter. Nur dieses Mal war es viel schöner, da wir schon bei den Übungen an der Oberfläche von sehr vielen wunderschönen und bunten Fischen umzingelt wurden.

Einer jungen Asiatin in meiner Gruppe war anzusehen, dass ihr nicht wohl war. Mach nur wenigen Minuten im Wasser und noch bevor wir abtauchten, beschloss Sie den Tauchgang abzubrechen und allein zur Basis zurück zu kehren.

Menschen beim Grillen

Wir warteten noch bis sie aus dem Wasser war bevor wir endlich in die wunderschöne Unterwasserwelt eintauchten. Bei angenehmen 5 Metern Sicht machten wir uns an die Übungen, die wir vor dem Tauchgang besprochen hatten. Nachdem wir damit durch waren, blieb uns noch ein wenig Luft um die Tierwelt dort unten zu genießen. Sogar ein recht grosser Blue Grouper ließ sich blicken. Blue Grouper haben eine große Ähnlichkeit zu Karpfen nur das sie Blau wie Edelsteine sind. Wie ich im Meeting nach dem Tauchgang lernen sollte, hat dieser speziellen Fisch sogar einen Namen. Er heißt Elvis. Elvis weil er angeblich schon einmal gefangen und für Tod erklärt wurde aber doch immer wieder auftaucht.

Beim zweiten Tauchgang des Tages verbrachten wir sogar noch mehr Zeit unter der Wasseroberfläche. Insgesamt kam ich auf 38 Minuten laut dem Computer an meiner Ausrüstung. Die Übungen waren wieder nicht die schwierigsten. Dieses mal ging es um Situationen wenn einem mal die Luft ausgeht. Dabei drehte der Trainer einem Teilnehmer die Luft unter Wasser ab und kontrollierte dann das richtige Verhalten des Tauchers und dessen Buddy bis hoch an die Wasseroberfläche.

Nachdem wir nun auch mit dem zweiten Tauchgang durch waren, ging es noch einmal ohne Flasche aber mit Weste ins Wasser um noch einmal ein paar Übungen mit dem Schnorchel zu machen. Danach ging es dann zurück zur Tauchschule um unser Equipment zu reinigen und den nächsten Tag zu planen. Abends war ich dann nicht so im Eimer wie den Tag zuvor. Viel stellte ich wieder nicht an, da ja noch ein Tauchtag vor mir lag.

Heute morgen gab es wieder die Einweisung was heute alles passieren wird und dann ging es auch schon wieder los zu zwei weiteren Tauchgängen an einem anderen Platz als gestern. Heute ging es in den Stadtteil La Perouse. Von dort aus wollten wir zwei Tauchgänge um die Insel Bare Island machen. Die Insel und der Tauchspot sind für zwei Dinge bekannt. Erstens kennt jeder Mission Impossible 2 Fan die Insel, da ein großer Teil des Films auf der Insel gedreht wurde. Zweitens soll man um die Insel herum Seepferdchen und UNGEFÄHRLICHE Port Jackson Haie antreffen können.

Offizelle Grafik meiner Tauchlizenz von SSI on Prodive.

Dort angekommen gingen wir erst zu Fuß und ohne Equipment den Weg bis zum ersten Tauchspot ab um uns anzusehen was uns erwartet. Danach machten wir uns daran das Equipment zusammen zu setzten und gingen auch noch einmal das Protokoll für den so genannten Buddy-Check durch. Sobald alle fertig waren, ging es endlich wieder ins Wasser. Leider war die Sicht heute nicht so gut. Nur ein bis zwei Meter. Wir machten also die vorher besprochenen Übungen und genossen noch ein paar Minuten die Unterwasserwelt bevor wir wieder an die Oberfläche mussten.

Mittlerweile war es Sonnig und angenehm warm. Perfekt für Mittag im freien. Danach machten wir uns an den zweiten und letzten, zur Prüfung, gehörenden Tauchgang. Dieser war beim Einstieg ein gutes Stück schwieriger, da wir in voller Montur eine ca. 2 Meter hohe Klippe herunter klettern mussten um an unseren neuen Einstiegstpunkt zu kommen. Bei diesem Tauchgang ging es nur noch um das Richtungstauchen. Somit musste jeder nacheinander einmal einige Meter mit dem Blick auf den Kompass und dem Trainer an der Seite von der Gruppe weg schwimmen. Dann wurde umgekehrt und wieder zur Gruppe zurück gefunden. Niemand ging verloren, wie zu erwarten war.

Bei beiden Tauchgängen heute, habe ich leider kein Glück gehabt, was Haie oder Seepferdchen angeht. Dafür habe ich ein paar beeindruckende Korallen gesichtet und konnte das gute Wetter genießen. Die Aussicht über das Hafenbecken und Bare Island ist auch echt toll. Ach und ganz beiläufig habe ich meine Open Water Diver Prüfung bestanden. Diese erlaubt mir nun bis auf eine Tiefe von 18 Meter zu tauchen.

Great Barrier Reef ich komme!!!