Vor ein paar Wochen beschloss ich mit einigen Bekanten aus dem Hostel nach Manly zu fahren. Manly ist ein Stadtteil Sydney's der im Nordosten direkt ans Meer grenzt und viele Strände hat. Nicht nur zum offenen Meer sondern auch zum Hafen hin. Dort wollten wir unbedingt einmal zu Manly's bekanntesten Strand und im SeaLife Aquarium Manly durch den Haitunnel laufen.
Von der Innenstadt aus kommt man am einfachsten mit der Fähre nach Manly. Diese fährt zwischen der Harbour Bridge und dem Opernhaus am so gennanten Circular Quay ab. An diesem Tag hatten wir zusätzlich schönes Wetter und sogar noch ein Kreuzfahrtschiff im Hafen. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich alleine auf dem Weg nach Manly schon unzählige Fotos gemacht habe.
In Manly angekommen sind wir direkt zum SeaLife Aquarium an einem kleinen aber feinen und gut belebten Strand entlang gegangen.
Einige Strandzugänge waren leider gesperrt. Als wir die Schilder lasen konnten wir den Grund für die Sperrung erst garnicht glauben. Die Schilder besagten das der Zugang teilweise gesperrt ist da dort gerade Pinguine brüten. Ich muss dazu sagen das dieses Stück Strand keines Wegs ein abseits gelegener Strand in mitten von Natur ist sondern Anlegestelle für eine im 30 Minuten Takt operierende Hafenfähre ist.
Zusätzlich gibt es noch zig Surf-, Paddel- und Segelschulen sowie eine kleine Marina. Direkt neben dem Strand fängt auch gleich die Stadt an. Am Anleger drängeln sich tausende von Leuten täglich und selbst die üblichen Verdächtigen wie Mc Donalds, Subway und Aldi sind dort direkt am Anleger vertreten. Definitiv kein Platz an dem man brütende Pinguine vermutet. Wir fanden es absolut unvorstellbar.
Im Aquarium gab es auch eine kleine Gruppe Pinguine und wie wir von einer freundlichen Angestellten lernten stimmt es wirklich das unter dem Anleger der Fähre eine Gruppe von 50-60 Paaren so genannter little oder auch blue Penguins leben. Sie werden so genannt da sie erstens mit nur 30cm die kleinste Art Pinguine sind und zweitens ihr Gefieder in der Sonne Blau schimmert. Diese Kolonie ist die letzte hier im Bundesstaat. Es gab bis vor kurzen noch eine zweite größere. Wenn ich mich recht erinnere, auch hier in Sydney. Diese wurde aber von einem einzigen nicht angeleinten Hund ausgelöscht.
Nachdem wir uns über die Pinguine schlau gemacht hatten, die im Obergeschoss leben gingen wir weiter durchs Aquarium. Im Erdgeschoss befanden sich mehrere künstliche Korallenriffs in dem viele bunte Fische und Korallen leben. Wir hatten das Glück der Fütterung einiger dieser Fische bei zu wohnen und dabei auch wieder einiges zu lernen. Zum Beispiel erfuhren wir, dass einiger dieser Fische und Kraken um dunklen leuchten oder grünes Blut und drei Herzen haben. Was aber viel beeindruckender war, war die Tatsache das diese Fisch die ich schon so oft in Aquarien in Deutschland bestaunt habe, hier heimisch sind. Noch ein Grund mehr zum Great Barrier Reef zu fahren.
Im Untergeschoss war dann das riesige Hai und Schildkröten Becken durch das man in einer Art Glastunnel im Kreis hindurch laufen kann. Alternativ konnte man gegen einen gewissen Aufpreis ins Becken springen und Haie füttern. Wir beließen es beim durch den Tunnel laufen. Das war einige mal schon gruselig genug wenn auf einmal ein gut 2 Meter langer Hai hinter dir ist und du dich nichts ahnend umdrehst. Da erschrickt man doch kurz. Dort gab es auch riesige Stachelrochen und Schildkröten die wie schwerelos an uns vorbei schwebten oder über uns still auf der Glasröhre lagen.
Auch dort unten hörten wir uns einen Vortrag über diese Riesen an. Wir lernten, dass Stachelrochen gar nicht giftig sind und Angriffe nur tödlich enden wenn der Stachel wirklich direkt durchs Herz ging. Auch Haie sind nicht so gefährlich wie man denken mag. Trotzdem möchte ich keinem dieser Fischen in freier Natur begegnen. Vom Strand aus würde ich mir das vielleicht ja noch gefallen lassen aber im Wasser auf keinen Fall. Die Pflegerin zeigte uns dann noch die interessant aussehenden Eier der Haie. Die ungefähr doppelt so groß sind wie eine menschliche Faust und ganz arg an ein Seegrass in Form eines Korkenzieher erinnern.
Nun hatten wir einiges gelernt über die Unterwasserwelt Australiens und beschlossen erst einmal was essen zu gehen. Nachdem wir einen kleinen Snack am Anlegesteg genossen hatten, beschlossen wir noch den kurzen Spaziergang rüber zum großen Strand zu machen wo sich die Gruppe dann auflöste.
Da es mir persönlich auf Dauer zu windig war beschloss ich ein wenig auf der Strandpromenade entlang zu gehen und dann durch Seitenstraßen zu den kleinen Strand am Anleger zurück zukehren und dort in Ruhe den Nachmittag zu genießen.
Dort verbrachte ich viel Zeit mit grübeln über die Pinguine unterm Steg und dem schreiben weiterer Blog Einträge. Bevor ich mich dann aber am frühen Abend auf den Weg nach Hause machte ging ich natürlich noch schnell bei Aldi einkaufen. Ich bekam sogar, auch wenn zu horrenden Preisen, Deutsche Weihnachtsgebäck. Somit fuhr ich mit einem etwas schwerer als gedachten Beutel wieder zurück ins Stadtzentrum von Sydney. Ich nahm, durch Zufall, genau die letzte Fähre vorm Sonnenuntergang und bekam dadurch noch einmal die Möglichkeit, auf dem Weg nach Hause, einige beeindruckende Fotos von der Oper im Abendlicht zu machen.