Nachdem ich das Wohnmobil wieder abgegeben hatte, lagen nun 3 Tage Christchurch zu Fuß vor mir. Ich beschloss als erstes mich in Richtung Stadtzentrum zu begeben und mal zu schauen was von der Stadt, nach 4 großen und über 10.800 kleinen Erdbeben in den letzten 2 Jahren, noch übrig geblieben ist.
Im Bus las ich dann auf einem Werbeschild was von einer Roten Zone im Stadtzetrum. Mit ein wenig Googlen fand ich heraus das der größte Teil des Stadtzentrums immernoch komplett gesperrt ist. Als ich dort ankam sah ich das erste mal mit eigenen Augen was Erdbeben anrichten können. Das gesamte Business Zentrum der Stadt ist weg oder wird gerade abgerissen. Direkt am Zaun war dann eine Strassenkarte auf der eingezeichnet ist, was alles gesperrt ist. So ziemlich das gesamte Stadtzentrum. So weit ich sehen konnte standen dort Gebäude die teilweise zerstört wurden und nur auf ihren Abriss warteten. Die Kathedrale stand zwar noch aber der Glockenturm davor war eingestürzt und bereits entfernt worden.
Da die gesamte Einkaufsmeile auch mit betroffen war, haben sich die Bewohner eine echt gute Übergangslösung einfallen lassen. Auf einer frei gewordenen Fläche hat man einfach aus LKW Containern eine provisorische Einkaufsstraße errichtet.
Ganz einfach zwei Etagen Container wersetzt aufeinander stapeln, dazwischen buntes Segeltuch spannen und die Container bunt anmalen. Eine nette und einladende Athmosphäre entsteht. Das Konzept funktioniert jetzt auch schon über ein Jahr. Viele Geschäfte waren es nicht aber es war ein Wiederanfang. So hieß dieses Gebiet auch, halt nur in englisch Re:Start.
Ich fuhr dann weiter mit dem Bus zum Hostel, der Haka Lodge. Diese ist echt schön und sehr zu empfehlen. Schönes kleines Unternehmen mit einem Schlaffsaal mit 7 Einzelbetten. Diese stehen in 2er/3er Gruppen unterteilt und mit dünnen Wänden voneinander abgetrett unterm Dach. Was ein wenig das Gefühl von Privatsphäre vermittelt. Der Gemeinschaftsraum war auch recht gut ausgestattet, gepflegt und modern. Ein Ort wo man es sich gut gehen lassen kann. Die Leute die dort wohnen waren sehr nett und hilfsbereit. Das Personal sehr freundlich und immer für einen Spass zu haben. Ich kann nur sagen das ich lange nicht mehr so viel und so herzhaft gelacht habe wie in den 3 Tagen dort.
Meinen Geburtstag verbrachte ich dann mit 2 der dort länger bleibenden Jungs im Botanischen Garten auf der Suche nach schönen Motiven für unsere Kameras.
Eigentlich wollte ich noch in einen Range Zoo gehen aber erst bekam ich keine Antwort auf meine Email in der ich nach dem angebotenen Shuttle Service fragte und als ich dann anrief erzählte man mir das der Setvice 60$ hin und zurück kosten soll. Das war mir dann doch etwas zu teuer da noch einmal weitere 28$ Eintritt dazu kommen würden. Somit würde der Ausflug fast 60€ kosten. Das ist mir dann doch echt zu viel Geld für einen Zoobesuch.
Am Nachmittag habe ich mir dann meinen Geburtstagskuchen selber gebacken und zusammen mit allen anwesenden vernascht. War eine echt gute Tarte de Santiago. Es war ein sehr angenehmer Tag. Alles recht entspannt, mal abgesehen vom Ei aufschlagen mit einem manuellen Handmixer.
Am nächsten Tag ging es dann nach Australien. Aber bevor ich dahin geflogen bin, sollte ich doch noch ein kleines Erdbeben miterleben. Als ich gerade meine Sachen packte, fingen auf einmal an die Vorhängeschlösser an den persönlichen Fächern der Gäste zu klappern. Das dauerte etwa 30 Sekunden und bevor mir richtig klar wurde was gerade passiert, war es auch schon wieder vorbei. Später stellte sich heraus, dass es ein Erdbeben der Stärke 4 war. Das Epizentrum war die neu Entstandene Verwerfungslinie westlich von Christchurch.
Nun aber erst einem Ab auf die nächste "Insel" und mal schauen wie es dort ist. Ich bin gespannt.