Ich habe schon die meisten Länder Zentral und West Europas gesehen und ich kann nur sagen Irland hat mir bis jetzt am besten gefallen. Ich war nun fast genau 2 Jahre dort. Ich habe in diesen zwei Jahren so viel gesehen und erlebt. Dafür bin ich sehr Dankbar.
Es fing aber alles sehr turbulent an. Eigentlich hatte ich schon nicht mehr mit einem Job in Irland gerechnet und mich in Deutschland nach etwas anderem umgesehen. Eines Tages rief dann eine Firma bei mir an und frage ob ich kurz Zeit hätte für ein kurzes Gespräch. Es stellte sich heraus das es eine der Firmen war bei denen ich mich beworben hatte. Das hatte ich schon völlig vergessen. 2 weitere Tage später hatte ich den Job. In den nächsten 4 Wochen haben mir alle meine Freunde und meine Familie geholfen meine Wohnung in Hamburg aufzulösen und in ein kleines Lager zu räumen.
Viele meiner Freunde haben mich damals gefragt was man denn alles beachten muss damit man als Deutscher in Irland arbeiten kann.
Die Frage war recht schnell beantwortet. Nur eine PPS Nummer. Das ist eine Mischung aus Sozialversicherungs- und Steueridentifikationsnummer. Diese kann man direkt vor Ort beantragen und wird für alles weitere wie Bankkonto oder Handyvertrag benötigt.
Mitte Oktober 2010 fing ich dann in Dublin bei der neuen Firma an? In der alle Kollegen sehr freundlich waren und vor allem hilfsbereit. Ich fand schnell neue Freunde und fühlte mich in meiner neuen WG sehr heimisch.
Blöd war nur, dass ich schon auf dem Flug nach Dublin merkte das irgendetwas mit meiner Stimme nicht in Orndung ist. Die ersten Tage in einem fremden Land und in fremder Sprache ohne wirklich reden zu können waren nicht ganz einfach. Besonders da ich mich in den English Kursen nie wirklich um das Thema Gesundheit/Medizin gekümmert hatte. Also bin ich ohne wirklich reden zu können, geschweige denn die Wörter zu wissen, zur nächsten Apotheke und hab mir was zum inhalieren besorgt, indem ich ein paar unverständliche Laute von mir gab und auf meinen Hals gezeigt habe. Hat funktioniert, der Rest war egal.
Noch von Deutschland aus, organisierte ich einen Deutschsprachigen Abend in einem mir gänzlich unbekannten Pub um auf gleichgesinnte zu stoßen und gegebenenfalls noch weitere Tips zu bekommen. Ich lernte bei diesem Treffen eine echt nette Frau kennen. Ihr Name ist Sam. Mit Ihr war ich seit dem regelmässig auf Reisen und wir erkundeten viel Winkel Irlands. Anfangs noch kleinere Touren durch Dublin und in der Umbgebung, da zu diesem Zeitpunkt mein Auto noch in Deutschland war. Sam ist bis heute noch immer eine sehr gute Freundin.
Wir sind während dieser zeit traumhafte Wanderwege durch die Stadt und entlang der Küste gelaufen. Sobald ich Ostern 2011 mein Auto nach Irland holte, ging das reisen erst richtig los. Ich war mit Familie in Galway und auf dem Ring of Kerry. Hab bekannte in Cork besucht. Bin mit Sam am Giant's Causeway gewesen. Wir haben uns bewusst verfahren und sind mit dem Auto am Strand gelandet. Haben wunderschöne berglandschaften erkundet. Waren auf dem höchsten Berg in Wicklow. Wir haben tolle Ausritte am Strand und in den Bergen gemacht. Natürlich habe ich in den zwei Jahren auch fast jede größere Stadt besichtigt. Um nur einige zu nennen: Belfast, Newcastle, Bushmills, Sligo, Donegal, Galway, Killarney, Cork, Waterford, Wexford, Kilkenny, Athlone, Wicklow und natürlich auch Dublin.
In Dublin selbst habe ich viele schöne und traditionelle Pubs gesehen und natürlich auch die außergewöhnlichen Pubs. Ich habe Drinks in einer zum Pub umgebaute Kirche genossen sowie in einem alten Bankgebäude. Ich wurde in irischen Pubs an die französiche Séine verführt oder in einem Pub um die Ecke um mehrere Jahrhunderte zurück in der zeit versetzt.
Ich war in Dublin auch in den verschiedensten Restaurants. Angefangen mit betrunkenen Karaoke zum abendlichen Irish breakfast. Weiter ging es mit Burger in den verschiedensten Restaurants bis hin zu Libanesisch und Tepenyaki.
Auch mit Events habe ich um mich umworfen. Ich war bei Cirque du Soleil, Jeff Dunnham, Herr der Ringe Konzert, John Williams Soundtrack Konzert und mehreren Klasischen Konzerten. Mit der Firma war ich beim Pferde- und Hunderennen. Ich war im Botanischen Garten zur Orchideenaustellung und habe mehrer Whiskey Destillerien besichtigt. Museen und Gallerien waren natürlich auch dabei. Ich war auch noch bei Comedy Nights und im Theater. Zu guter Letzt waren in Dublin auch noch die Tall Ships die ich mir angeschaut habe.
Leider nicht geschafft habe ich das Cliff of Moher zu dem ich gefahren bin und dann doch am zu teuren Parkplatz wieder umgedreht habe und das Bundesland Donegal mit seiner traumhaften Natur habe ich auch NOCH nicht gesehen.
Ich glaube ich habe trotzdem die Zeit in Irland sehr gut genutzt und das Beste daraus gemacht. Auch wenn ich nun erst gerade einmal wenige Tage aus Irland weg bin, vermisse ich es schon irgendwie. Deswegen hier nun nachfolgend ein Abschiedssegen in Irisch und Englisch, welches ich von einer guten Kollegin bekommen habe.
Irisch
Go n-éirí an bóthar leat Go raibh an ghaoth go brách ag do chúl
Go lonraí an ghrian go te ar d'aghaidh
Go dtite an bháisteach go mín ar do pháirceanna
Agus go mbuailimid le chéile arís,
Go gcoinní Dia i mbos A láimhe thú.Englisch
May the road rise up to meet you.
May the wind be always at your back.
May the sun shine warm upon your face;
the rains fall soft upon your fields and until we meet again,
may God hold you in the palm of His hand
So das war mein Nachruf auf zwei traumhafte Jahre Irland. Vielleicht gehe ich irgendwann mal wieder dorthin zurück. Jetzt wird aber erst einmal Neuseeland und Australien erkundet.