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Australien? Wann? Wieso? Warum?

Freunde und Verwandte haben mich gefragt wie ich eigentlich auf die Idee gekommen bin, nach Australien zu wollen und das gleich für ein paar Monate.
Kurze Antwort: Ich plane das schon länger.

Hier möchte ich mich nun einmal ganz ausführlich zu diesen Fragen äußern und euch alle auf den aktuellsten Stand der Vorbereitungen bringen.

Ich habe nie groß über Australien nachgedacht. Es war viel zu weit weg. Eine fremde Sprache. Eine fremde Kultur. Außerdem ist es mir dort grundlegend viel zu heiß.

Ein erster Gedanke an Australien kam mir, als ich im Frühjahr 2009 ein Angelmagazin las. Ich stolperte dabei über einen Artikel, in dem es um einen sehr schwer zu fangenden Fisch ging, der so gut wie nur im Great Barrier Reef zu finden ist. Der Autor erzählte von einem einwöchigen Angeltrip auf einem Boot mitten im Riff. Kein Handy. Kein Kontakt zur Außenwelt. Das klang für mich perfekt für meinen 30. Geburtstag. Kostenpunkt liegt um die 5000€ zzgl. Ausrüstung für eine Woche und Flug.

Wieso jetzt der 30. Geburtstag werden einige von euch Fragen. Also in einigen Gegenden Deutschlands, in denen ich gewohnt habe, wird ein Junggeselle zu seinem 30. Geburtstag von seinen Freunden zu dummen Dingen gezwungen. Ein wenig wie eine Junggesellen- Abschiedsparty. Da ich definitiv nicht auf solche erniedrigenden Events stehe, suche ich schon seit Jahren nach Ideen, wo ich mich zu meinem 30. Geburtstag verstecken kann. Eine davon war der Angeltrip nach Australien.

Ende 2011 hab ich dann angefangen mich mit dem Thema "Urlaub in Australien" etwas näher auseinander zu setzen. Ich dachte schnell, dass mir 5000€ einfach zu viel für eine Woche auf einem kleinen Schiff sind. Da fingen Freunde und Bekannte an mir zu erzählen, dass Sie auch schon in Australien waren und dort Work & Travel gemacht haben. Irgendwann hab ich dann auch mal online nachgeschaut, was es mit damit auf sich hat.

Schnell erfuhr ich, das es sich dabei um einen speziellen Visum Typ handelt und es diesen sogar für verschiedene Länder der Welt gibt. Bei dem Visum handelt es sich um eine Aufenthaltsgenehmigung für max. ein Jahr und eine eingeschränkte Arbeitserlaubnis. Man kann in den meisten teilnehmenden Ländern diese Visum aber nur vor dem 31. Geburtstag beantragen. Zusätzlich muss man, zumindest in Australien, bei Einreise 5000 AU$ vorweisen.

Das klang alles so weit ganz nett. Ich schmökerte weiter durchs Netz auf der Suche nach Informationen über Australien und besonders über Working Holidays(der Name außerhalb Deutschlands). Ich stellte schnell fest, das Australien einfach perfekt auf Backpacker eingestellt ist und auch entsprechende Jobs da sind. Aushelfen in Kaffees, Arbeiten auf Farmen, Weiden oder bei der Ernte. Sind nur einiger der bekanntesten und nicht gerade schlecht bezahltesten Jobs in Australien.

Es reifte bei mir die Idee heran, anstatt das Geld für eine Woche verstecken, gleich für ein paar mehr Wochen zu nutzen und Australien wirklich zu besichtigen und nicht nur drüber zu fliegen. Ich dachte also. Gut das Geld hab ich mir jetzt Stück für Stück zusammen gespart. Ich hab ja aber auch einen Job hier in Irland und den mag ich eigentlich sehr gerne. Ich nahm mir einen Kalender und überlegte wann und wie lange ich denn gerne nach Australien gehen würde. Es stand ziemlich schnell fest, dass ich gerne Anfang Oktober nach Australien gehen und gerne bis über Silvester bleiben würde. Das würde mir 3 Monate Zeit zum reisen geben und in der Firma ist in dieser Zeit sowieso nicht all zu viel los.

Somit ging ich Anfang 2012 guten Mutes zu meinem Jahresabschluss- Gespräch mit meinem Vorgesetzten. Ich sprach natürlich auch das Thema Australien an. Ich fragte erst, ob es vielleicht möglich wäre in unserem Büro in Sydney zu arbeiten und somit die 3 Monate Urlaub vielleicht sogar auf 2 oder 1 zu verkürzen. Es hieß leider das unser Büro in Sydney zu klein wäre und selbst unsere Kollegin dort von zu Haue arbeite. Es hieß aber auch, das es grundsätzlich möglich wäre unbezahlten Urlaub zu bekommen. Man müsse das nur mit unserer Personalleiterin absprechen. Somit stellte ich mich darauf ein, dass ich hier alles für 3 Monate ruhen lassen kann und mich dann Anfang 2013 mit neuer Energie in die Arbeit stürze.

Da ich im Internet immer wieder von tollen Jobs auf Farmen gelesen habe wo die Kunst des reiten vorausgesetzt wurde, bin ich Mitte März mit meiner sehr guten Freundin Sam nach Silo gefahren, auf einen Reiterhof auf dem wir dann unsere ersten Reitstunden bekamen und sogar schon Strandausritte machen durften. Das ganze natürlich mit dem Hintergedanken an Australien.

Aber was sagt mein Vater immer. Es kommt 1. anders und 2. als du denkst.
Natürlich kam es anders. Als ich einige Wochen später meinen Vorgesetzten wieder auf meine Australien Idee ansprach klang er nicht mehr so überzeugt. Es schien als würde die Personalleitung meine Idee nicht gut heißen. Die Aussagen wurden von mal zu mal schwammiger. Das ganze ging so weit, dass wir an einen Punkt gelangt sind, an dem es auf einmal hieß ich müsse kündigen für solch einen Trip und mich danach neu bewerben. Das haute mich natürlich erst einmal ganz schön um. Jede dieser Aussagen startete aber immer wieder mit ‘Es könnte sein, dass’ oder ‘vielleicht’. Dies ging mir langsam aber sicher auf die Nerven. Irgendwann beschloss ich zusammen mit meinem Vorgesetzten, dass wir das Thema bis Ende Juni ruhen lassen.

Da ich ja nun wusste das es sein kann, das meine Firma mir keinen unbezahlten Urlaub einräumt, fing ich an 2 verschieden Szenarios zu planen.

  1. Ich bekomme Urlaub: Ich gehe für 3 Monate und reise durch Australien und geh hier und da mal arbeiten auf Farmen und sonst irgendwo wo gerade Leute gebraucht werden. Hauptsache nicht in meinem Beruf für andere als meine aktuelle Firma.
  2. Ich muss die Firma verlassen: Ich starte die reise vielleicht doch erst später und gehe dann für länger nach Australien. Suche mir für 2-3 Monate in einer Großstadt Arbeit in meinem Beruf, um meine Reiskasse ein wenig besser zu füllen und gehe danach auf reisen. Zusätzlich könnte ich dann schon die Gegend um meine Arbeitsstätte erkunden.

Als ich dann Mitte Juni von meinem Urlaub aus den USA wieder zurück war, kam dann der zweite Teil meines Vaters Spruch ‘2. als du Denkst’ zum Zuge. Auf dem Weg zum Reitunterricht offenbarte mir dann Sam, dass Sie sich entschieden habe Irland Anfang Oktober zu verlassen. Knall. Der nächste Schlag. Sie erzählte weiter, das die Reise aber nicht direkt in ein neues zu Hause geht, sondern ähnlich wie ich, eine 3-monatige Reise aber durch Neuseeland machen werde. Sie erzählte weiter, dass Sie die ersten 40 Tage mit einem Camper Van über die beiden Hauptinseln reisen möchte, um die Gegend zu besichtigen.

Das klang ja alles interessant. Trotzdem fand ich es nicht sehr toll, dass selbst meine liebste Reisebegleiterin hier in Irland auch noch weg geht. Viele andere Freunde sind bereits zurück oder gehen auch in den nächsten Wochen.

Am nächsten Tag sprach ich mit meinem Vorgesetzten wieder über das Thema Australien und offenbarte Ihm nochmal meine Idee, entweder diese Jahr im Oktober oder sonst ganz bestimmt nächstes Jahr zu gehen. Da seine Aussagen immer noch schwammig zum Thema unbezahlten Urlaub waren, legten wir erst einmal fest das ich für mich Entscheide, wann ich nach Australien gehen werde.

Diese Frage war nicht all zu schwer zu beantworten. Viele meiner besten Freunde sind schon weg oder gehen bis Oktober diesen Jahres. Somit ist der Zeitpunkt fast perfekt, wenn ich diese Jahr schon gehe. Mir kam dann gleich noch eine weitere Idee. Sam will ja auch so ziemlich in die gleiche Richtung wie ich und Neuseeland sollte sowieso auf dem Reiseplan kommen, falls ich meinen Job aufgeben muss. Warum dann eigentlich nicht direkt nach Neuseeland fliegen. Dort für einige Tage auch einen Camper Van mieten und die Inseln erkunden. Nach ca. 2 Wochen könnte ich dann doch auch direkt von Christchurch aus nach Sydney fliegen. Mit dieser Planänderung würde ich sogar einen Flug einsparen. Somit warf ich nun meinen Original Plan über den Haufen und plante den Trip nach Neuseeland gleich direkt mit ein.

Am letzten Dienstag beantragte ich dann mein Visum online und es wurde mir auch sofort und direkt genehmigt. Das ging schnell dachte ich nur da ich vorher online immer davon gelesen habe das es mindestens 2 Tage bis 4 Wochen dauere bis das Visum genehmigt wird. Es kostete übrigens knapp 240€. Ich muss nun, um das Visum anzutreten, bis zum 09.07.2013 nach Australien einreisen. Bei Einreise geht dann das Working Holiday Jahr los.

Daraufhin habe ich am Mittwoch noch einmal bei meinem Vorgesetzten angefragt, ob ich denn nun Urlaub bekomme oder ob ich kündigen muss. In dieser E-Mail habe ich noch einmal deutlich gemacht, dass ich meine Job eigentlich sehr mag und das ich nach dem Urlaub gerne wieder zurückkommen möchte. Ich habe Ihm auch gleich meine beiden Szenarien in groben Zügen vorgestellt. Auf diese Mail habe ich bis jetzt leider noch keine Antwort bekommen. Könnte aber auch daran liegen, dass ich die letzten Tage krank war.

So meine lieben. Damit seid Ihr jetzt auf dem neusten Stand der dinge. In den nächsten Tagen gibt es weitere Infos. Wie zum Beispiel:

  • Infos rund um die Beantragung des Working Holiday Visa
  • Beide Reise Szenarios mal im Detail

Also bis bald.

Euer Basti